Freiwillige Feuerwehr Leonberg

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Die Leitstelle Böblingen meldete einen umgestürzten LKW-Anhänger im Engelbergtunnel. Nach dem Erkunden des Einsatzleiters wurde mit der Seilwinde des Rüstwagens die Ladung aus dem Anhänger gezogen. Zusammen mit einem Abschleppunternehmen wurde der LKW-Anhänger wieder aufgestellt.



Bericht aus der Stuttgarter Zeitung von Michael Schmidt, veröffentlicht am 08.12.2010


Schwere Unfälle blockieren die Autobahn

Ein Lastwagenanhänger ist gestern am späten Vormittag im Engelbergtunnel umgekippt und hat eine fünf Tonnen schwere Maschine verloren. Der Feuerwehr Leonberg gelang die komplizierte Bergung noch rechtzeitig, bevor der nachmittägliche Berufsverkehr einsetzte.

Die Autobahnpolizei geht davon aus, dass der Anhänger eines 58 Jahre alten Fernfahreres offensichtlich wegen nicht ausreichender Ladesicherung mitten im Engelbergtunnel sich aufschaukelte und die Ladung schließlich umkippte: Eine fünf Tonnen schwere Produktionsmaschine aus einem Boschwerk krachte mitsamt dem Anhänger auf die mittlere Fahrbahn und blockierte die Röhre in Fahrtrichtung Heilbronn. Verletzt wurde dabei niemand, die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere zehntausend Euro - weil nicht klar ist, wie stark die Produktionsmaschine durch den Unfall beschädigt wurde.


Sofort stockte der Verkehr auf der A8 - die Staus reichten bis Stuttgart-Möhrigen zurück, auch aus Richtung Heimsheim war die A8 stundenweise vor dem Leonberger Dreieck komplett dicht.

In der Oströhre des Engelbergtunnels musste der Stadtbrandmeister Günter Widmaier und die Leonberger Feuerwehr derweil eine Kniffelaufgabe lösen: Wie kann man in einer sieben Meter hohen Tunnelröhre einen Lkw-Anhänger samt Ladung bergen? Einen herkömmlichen Kran zu verwenden, geht wegen der Tunneldecke nicht. Mit handwerklichem Geschick und der Hydraulik mehrerer schwerer Feuerwehrtrucks gelang schließlich das Kunststück. Zunächst wurde der völlig demolierte Anhänger auf die Räder gestellt, dann die Maschine auf das Wrack zurück geladen. Ein Abschlepper besorgte dann den Rest und zog das kaputte Fuhrwerk aus dem Tunnel. Nach drei Stunden war die Unfallstelle geräumt.

Zeitweise drehte sich in der Leonberger Innenstadt kein Rad mehr. Trotz Hinweisen im Radio folgte vor allem der Schwerverkehr stur den Hinweisen seiner Navigationsgeräte, die als Umleitung die mit Baustellen verengte Leonberger Straße und die Grabenstraße angeboten hatte.

Entsprechend standen an der Engstelle der Eltinger Straße stundenweise die Sattelschlepper aus aller Welt Stoßstange an Stoßstange. Los gerissene Ladung war auch der Grund für einen sehr viel schlimmeren Autobahnunfall in der Nacht. Die Wehrleute und Retter mussten bei Friolzheim einen 50 Jahre alten Fernfahrer schwer verletzt aus seiner völlig beschädigten Fahrerkabine bergen. Der Niederländer hatte in der dortigen Autobahnbaustelle die Fahrbahnverschwenkungen mit zu hohem Tempo befahren. Durch den abrupten Richtungswechsel und der schrägen Fahrbahn riss sich ein Container voller Schrott von der Ladefläche und durchbrach das Fahrerhaus von hinten. Die Ladung fräste sich durch die Kabine bis in Höhe des Lenkrades vor. Mit schwersten Verletzung wurde der Fahrer aus dem Wrack befreit, mittlerweile ist er außer Lebensgefahr.

Allerdings musste die Autobahn die ganze Nacht durch gesperrt werden: Der Lastwagen hatte sich quer über die gesamte Baustelle verkeilt, andere Schrottcontainer waren auf die Straße gestürzt. Erst gegen 4 Uhr morgens konnte die Autobahn wieder frei gegeben werden.